Verlorengeglaubtes Gemälde wieder in Ostrau:
Gemäldevorstellung von Thomas Bauer-Friedrich
Szenische Collage der Sprechbuehne Halle:
Hans-Hasso von Veltheim – Ich habe einen guten Kampf gekämpft
Jahrzehntelang haben die Besucher von Schloss Ostrau den beeindruckenden Bibliothekssaal kennengelernt. Zum vertrauten Raumbild gehört auch eine große, von Täfelungselementen umrahmte und damit auffällig leere Fläche oberhalb des Kamins. Das Gemälde, das sich einst hier befunden hat, kehrt nun nach einer rund 70-jährigen regelrechten Odyssee zurück an seinen authentischen Bestimmungsort. Im Rahmen einer Veranstaltung mit der Sprechbuehne Halle (Saale) am 15. Oktober 2023 um 16 Uhr im Bibliothekssaal von Schloss Ostrau, die sich als szenische Collage dem Leben und Wirken des letzten Schlossherrn Hans-Hasso von Veltheim widmet, wird das Gemälde der Öffentlichkeit präsentiert. Zu Beginn wird Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Landeskunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), die außergewöhnliche Geschichte des Gemäldes vorstellen.
Das betreffende Gemälde stellt ein Porträt Clara von Veltheims mit Hans-Hasso von Veltheim dar und wurde 1887 von Josef Arpád Koppay gemalt (Öl auf Leinwand, 244 x 107 cm). Hans-Hasso von Veltheim war zur Entstehungszeit zwei Jahre alt und wurde vom Künstler auf dem Arm der Mutter in kompsitorischer Anspielung auf Madonnendarstellungen wiedergegeben. Bis 1945 hing das Bild über dem Kamin in einem ortsfesten Rahmen in der Bibliothek des Schlosses Ostrau. Im Rahmen der vollständigen Enteignung Veltheims durch die »Bodenreform« wurde auch dieses Bild 1945 dort entfernt und in die Moritzburg nach Halle (Saale) transferiert. 2008 erfolgte die Restitution an die Erben von Veltheims. Seit 2019 befindet sich ein Großteil der restituierten Kunstsammlung von Veltheims als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), sodass das Gemälde nun nach aufwendiger Restaurierung wieder an seinem authentischen Ort installiert werden kann.
Die Sprechbuehne hat sich aus diesem Anlass auf Spurensuche in die jüngere regionale Vergangenheit begeben und eine szenische Collage (Lesung) erarbeitet. Mit Originaldokumenten und literarischen Texten aus dieser Zeit werden Einblicke in das spannungsreiche und wechselvolle Leben und das außergewöhnliche Wirken Hans-Hasso von Veltheims vermittelt. Auf dessen Betreiben war Schloss Ostrau von 1930 bis 1945 ungeachtet der Repressalien im Nationalsozialismus eine internationale Begegnungsstätte für Kunst, Religion und Wissenschaft.
Karten für die Veranstaltung zu 17 € pro Person sind an der Veranstaltungskasse verfügbar. Die Veranstaltungskasse öffnet am Veranstaltungstag um 15 Uhr.
Kartenreservierungen nimmt der Schloss Ostrau e. V. gern telefonisch oder per E-Mail entgegen.
Das Schloss-Café hat am Veranstaltungstag wie an allen Wochenend- und Feiertagen von 13 Uhr bis mind. 18 Uhr geöffnet.
https://sprechbuehne.uni-halle.de/
Karten:
17 Euro p. P.
Informationen & Kartenreservierung:
Telefon (034600) 25 642
E-Mail schloss@ostrau.de
Bild: Schloss Ostrau, Bibliothek mit dem Gemälde über dem Kamin, ca. 1933 (Archiv Schloss Ostrau e.V.)