Schloss Ostrau auf neuen Wegen
Seit über 70 Jahren beherbergt Schloss Ostrau Bildungseinrichtungen: Von einem Fachbereich der Universität Halle-Wittenberg, über ein Internat und die Polytechnische Oberschule, bis hin zur Grundschule. Mit Beginn der diesjährigen Sommerferien endet diese Ära und die Grundschule zieht aus dem Schloss in die sanierte ehemalige Sekundarschule am Ortsrand um. Doch wie geht es mit dem Schloss weiter? Der Schloss Ostrau e.V. baut seit 2014 sukzessive neue Nutzungen auf und will nun einen zukunftsweisenden Schritt gehen.
Über viele Jahrzehnte gehörte es zur Normalität, dass im Schloss Ostrau Schulkinder ein und aus gehen. 2015 wurde dann der Umzug der Grundschule in ein anderes Gebäude beschlossen um die Schule überhaupt am Ort halten zu können. Ausschlaggebend für diese Entscheidung der Gemeinde Petersberg waren vor allem brandschutztechnische Anforderungen, die im Schloss für die schulische Nutzung nicht mehr adäquat gewährleistet werden konnten. So sanierte die Kommune unter großem Kosten- und Verwaltungsaufwand in den vergangenen Jahren die ehemaligen Sekundarschule in der Karl-Marx-Straße, die nun zu einer modernen zukunftsfähigen Heimstatt für die Grundschule, den Hort und die Kindertagesstätte von Ostrau geworden ist.
Daneben hat sich Schloss Ostrau auch als beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort etabliert. Es wird rege für standesamtliche Eheschließungen und private Feiern genutzt. Im Schloss-Café kehren zahlreiche Besucher:innen an Wochenend- und Feiertagen ein. Und auch als Treffpunkt für Gruppen des Ortes hat das Schloss eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung erlangt. Der Schloss Ostrau e.V. agiert in allen Fällen als Träger- und Förderverein.
»Nachdem wir seit fast zehn Jahren diese Nutzungen des Schlosses erweitert und aufgebaut haben, sind wir jetzt bereit und in der Lage einen für das Schloss zukunftsweisenden Schritt zu gehen«,
so Georg Rosentreter, Vorstandsmitglied des Schloss Ostrau e.V.
Der Verein will nun die bestehenden Nutzungen weiterentwickeln, um das gesamte Schloss mit Leben zu füllen. Das Schloss-Café soll zur vollwertigen Gaststätte ausgebaut, Räume für Veranstaltungen, Feiern, Ausstellungen und Seminare hergerichtet, Kulturpartnerschaften mit hiesigen Kulturinstitutionen geknüpft und Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen und Gäste von Veranstaltungen geschaffen werden. Bestehende Gruppen und soziokulturelle Aktivitäten sollen hier ihr Zuhause behalten und die Tür für neue offen bleiben. Schritt für Schritt soll das Schloss diesen Anforderungen angepasst und saniert werden.
Um diese Entwicklung zu ermöglichen, erarbeitet die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH seit Mai 2023 im Auftrag des Vereins ein Nutzungs- und Sanierungskonzept. Im Konzept sollen zukünftige Nutzungen strukturiert dargestellt und Leitgedanken formuliert werden. Die Wirtschaftlichkeit der künftigen Gesamtnutzung soll betrachtet sowie notwendige Baumaßnahmen unter Beachtung des Denkmalschutzes und der Energieeffizienz benannt und diese mit Kosten untersetzt werden. Ziel ist es, eine Grundlage zur Beantragung von relevanten Fördermitteln zu schaffen und dem Verein eine Handlungsgrundlage zu geben.
»Nur so ist es möglich, Schloss Ostrau als wichtigen Ort des gesellschaftlichen Miteinandersin der Gemeinde und als beliebtes Ausflugsziel in der Region zu erhalten und zu entwickeln. Nur so werden wir auch dem damit verbundenen historischen Erbe gerecht«, so Georg Rosentreter.
Ein wichtiges Anliegen für den Schloss Ostrau e.V. ist es dabei auch, allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich an der Konzepterstellung zu beteiligen und ihre Ideen einzubringen. Zu diesem Zweck werden im September zwei Veranstaltungen stattfinden. Schließlich soll das fertige Konzept Ende des Jahres 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Für nähere Informationen stehen die Vorstandsmitglieder des Schloss Ostrau e.V. gern zur Verfügung.
Hier können Sie die offizielle Pressemitteilung herunterladen: